Ausbildungsberuf Rechtsanwaltsfachangestellte/r
Dir ist Gerechtigkeit schon immer wichtig? Stehst vielleicht auf Anwaltserien und könntest dir auch für deine berufliche Zukunft vorstellen, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen? Dann könnte die Ausbildung zum/zur Rechtsanwaltsfachangestellten genau das Richtige für dich sein.
Während deiner Ausbildung bist du gleich mittendrin im Geschehen: Du vereinbarst Termine und Besprechungen mit Mandanten, führst Fallakten und hast stets den Terminkalender im Griff. Auch das Anfertigen von anwaltlichen Schreiben gehört zu deinen wichtigsten Aufgaben. Dabei geht es um verschiedenste Korrespondenz, vor allem natürlich mit Mandanten, Gerichten und Behörden.
Optimale Betreuung von Mandanten und ein reibungsloser Arbeitsablauf in der Kanzlei sind ebenfalls dein Metier. Dazu gehört die tägliche Post und das Bearbeiten der darin enthaltenen Schreiben. Sicher wirst du auch öfters den Taschenrechner nutzen, um Gebühren zu berechnen und Rechnungen auszustellen. Damit deine Kanzlei für ihre Leistungen auch bezahlt wird, überprüfst du regelmäßig die Zahlungseingänge und achtest darauf, dass alle Rechnungen auch bezahlt werden.
Die Ausbildungsinhalte
Der/Die Rechtsanwaltsfachangestellte ist eine in Deutschland anerkannte, duale Ausbildung. Neben der Tätigkeit in der Kanzlei vertiefst du nämlich deine theoretischen Kenntnisse an einer Berufsschule. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre, kann aber bei besonders guten Leistungen und eineinschlägiger Vorbildung auf zweieinhalb oder sogar zwei Jahre verkürzt werden.
1. Ausbildungsjahr
Zunächst geht es grundlegend um das Thema Recht und die typischen Eigenheiten deines Ausbildungsbetriebs, der sich zum Beispiel auf einzelne Rechtsgebiete spezialisiert haben könnte. Außerdem lernst du alles, was es bei der Abwicklung von rechtswirksamen Verträgen zu beachten gibt.
2. Ausbildungsjahr
Ganz im Mittelpunkt des zweiten Ausbildungsjahres stehen wirtschaftliche Geschehnisse, die ja einen entscheidenden Einfluss nicht nur auf dein berufliches Umfeld, sondern auch auf jedes private Handeln haben. Beim rechtlichen Fachwissen geht es um zivilrechtliche Aufträge wie etwa Scheidungen, Miet- und Nachbarschaftsstreitigkeiten.
3. Ausbildungsjahr
Recht zu haben nützt nicht viel ohne die Instrumente, es nötigenfalls auch durchzusetzen. Dafür gibt es ein scharfes Schwert des Rechtsstaats, das Recht der Zwangsvollstreckung. Das bildet im dritten Jahr den Hauptteil deiner Ausbildung. Wer zum Beispiel von einem Gericht die Zahlung eines bestimmten Geldbetrages zugesprochen bekommen hat (das nennt man dann „rechtskräftig ausgeurteilt“), aber nach einer bestimmten Frist nichts oder nur einen Teil erhalten hat, kann dann beim Schuldner pfänden. Also Sachen wie Autos, Schmuck oder Hifi-Anlagen, aber auch Bankkonten und Einkünfte. Du lernst, wie das geht.
Übrigens hast du an der Berufsschule auch Unterricht in Deutsch, Mathematik, Englisch und Sozialkunde. Das sind ja auch Fächer, die du in deinem Beruf ganz gut gebrauchen kannst.
Karriereaussichten
Für alle, die nach der Ausbildung richtig Gas geben wollen, gibt es eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten. Besonders begehrt sind die Wege zum Gerichtsvollzieher (m/w/d) und zum Rechtsfachwirt (m/w/d).
Geprüfte/r Rechtsfachwirt/in
Büromanagement, Mandantenbetreuung und die Organisation der Büroabläufe machen die Tätigkeit als Rechtsfachwirt/in aus. Auch betriebswirtschaftliche Leitung und Personalmanagement gehören dazu. Weil auch die eigenverantwortliche Bearbeitung von Vollstreckungssachen und die Vorbereitung von umfangreicheren Schriftsätzen, Verträgen, Rechtsbehelfen und Rechtsmitteln zum Tätigkeitsbereich der Rechtsfachwirt/innen zählen, kommt deren Arbeit der von Rechtsanwält/innen in Teilen schon sehr nahe.